Was macht eigentlich der… Ernährungsrat Havelland?

Was macht eigentlich… der Ernährungsrat Havelland?

Der Ernährungsrat Havelland ist eine Gruppe von Menschen, die das Interesse an guter, gesunder, natürlicher Ernährung für alle Menschen zusammenführt. Wir setzen uns mit dem Thema Ernährung fachlich auseinander, wollen mehr wissen über die Auswirkungen guter Ernährung auf Kinder, alte und kranke Menschen sowie die Bedeutung guten Essens in der Gemeinschaftsverpflegung.

Unsere Aktivitäten

Der Zusammenhang von regionaler Landwirtschaft und dem, was die Menschen einkaufen und essen, ist uns sehr wichtig.

Daher organisieren wir bereits zum dritten Mal das Festessen“ in Werder (Havel). Auf dem Markt können kleine Höfe und Lebensmittelhandwerker:innen ihre Produkte verkaufen, es gibt eine „genießbare Jobbörse“ und Mitmach-Werkstätten zum Brotbacken oder Saftpressen. Es ist ein riesiges gemütliches Freiluft-Restaurant bei guter Musik und ein Begegnungsort mitten in der Stadt.

In Wustermark wird in Kooperation mit lokalen Partnern ein LebensMittelPunkt aufgebaut. In diesem Sinne findet dort ebenfalls ein Regionalmarkt statt – der WusterMARKT – um nachhaltig produzierte Lebensmittel des Umlands sichtbar zu machen und einen Treffpunkt für die Nachbarschaft zu bieten.

Unterwegs im Havelland ist außerdem die Mobile Küche Midnimo, die über gemeinsames Kochen mit regionale Zutaten Zusammenhalt fördert. So wird Bildung zu klimagerechtem, regionalem Essen zum Erlebnis, das Verbindung zwischen den Menschen schafft.

Warum braucht das Havelland einen Ernährungsrat?

Wir wissen, dass eine tägliche, gesunde Verpflegung in vielen Familien und Gemeinschaften keine Selbstverständlichkeit ist. Wir sehen die gefüllten Einkaufswagen in den Supermärkten, die Speisekarten in vielen Kitas, Kantinen oder Kliniken und wir hören von vielen Beschlüssen in Verwaltungen zum Thema Gemeinschaftsverpflegung. Sie alle zeigen uns, dass es oftmals nur ums Sattwerden zum geringstmöglichen Preis geht. Wir möchten die Menschen dafür sensibilisieren, dass es um viel mehr geht: um gesundes Essen, um die faire Entlohnung regionaler Produzent:innen, um Arbeitsplätze und nicht zuletzt um unsere Umwelt und das Klima.

Zutaten aus der eigenen Region sind nicht immer so preisgünstig wie die weitgereisten Lebensmittel, die ganzjährig im Handel verfügbar sind. Außerdem sind Fertiggerichte schnell zubereitet. Kinder, die mit diesen Lebensmitteln aufwachsen, lernen in der Familie nicht mehr die einfachsten Grundlagen der Nahrungszubereitung. Sollen nun Kitas und Schulen diesen Part übernehmen? Und wie könnten diese praktischen Unterrichtsinhalte in den Einrichtungen umgesetzt werden, wo doch die Schulküchen veraltet oder ganz verschwunden sind, das ausgebildete Lehrpersonal dafür fehlt? Welche außerschulischen Lernorte können diese Defizite ausfüllen? Mit all diesen Fragen beschäftigen wir uns und suchen praktische Lösungen.

Der Ernährungsrat ist gelebte Demokratie. Wir haben uns Positionen erarbeitet und geben sie an die politischen Akteure weiter. Die müssen sich mit unseren Thesen beschäftigen. Ob sie diese dann eins zu eins übernehmen, ist eine zweite Sache, aber es ist schon mal eine grundlegende Vorarbeit geleistet worden.

Monika: Warum machst DU mit?

„Jetzt bin ich Rentnerin und kann meine Ernährung und die meiner Familie so gestalten, wie ich es als Pädagogin für Ernährung und Hauswirtschaft in der Berufsschule gelehrt hatte. Jetzt nehme ich mir die Zeit zum täglichen Kochen, zum Ausprobieren neuer Gerichte, zum Anbau des eigenen Gemüses auch für die Kinder und Enkelkinder. Weil es so schwer für eine junge Familie ist, die Familienfürsorge, den Beruf, die Gartenarbeit, das Einkaufen nach regionalen und biologisch verträglichen Kriterien unter einen Hut zu bekommen, möchte ich mit dem Ernährungsrat Lösungen dafür finden. Nicht einfach im Havelland, in den Dörfern ohne Einkaufsmöglichkeit, ohne Bäckerei, ohne landwirtschaftlichen Betrieb, ohne Milch- und Eierverkauf. Wie können die Entfernungen überwunden werden, wie können die anbauenden Betriebe ihre Eier, Gemüse oder Obst zu den Kunden bringen? Wie erfahren die Kunden davon, was in ihrer Region angebaut und erzeugt wird?“

(Monika Böhling-Fießinger)

Wie kann man mitmachen?

Schreibe eine Mail an havelland@ernaehrungsrat-brandenburg.de. Da erfährst Du, wann unser nächstes Treffen stattfindet. ALLE, die sich für die Zukunft des Essens, für gute Lebensmittel und eine zukunftsfähige regionale Landwirtschaft in unserer Region einsetzen wollen, sind herzlich eingeladen – wir freuen uns über neue Mitstreiter*innen!

Mehr Infos finden sich auf unserer Webseite.

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