Brandenburger Ernährungsstrategie 2022/2023
Über die Ernährungsstrategie
Nun verfügt auch das Bundesland Brandenburg über eine eigene Ernährungsstrategie. Aus Sicht des Rates verdient das Dokument die Bezeichnung „Strategie“. Wir sind erfreut darüber, dass das Bundesland sich wissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Planet Health Diet (EAT Lancet) und den Ernährungsumgebungen (WBAE) verpflichtet sieht und durchaus ambitionierte Ziele formuliert hat. Die Maßnahmen der Strategie greifen zum einen bestehende Prozesse des Bundeslandes auf, erweitern diese und ergänzen sie um weitere sinnvolle Ansätze. ABER: dies kann nur der Anfang sein. Die Transformation des Ernährungssystems ist nicht ein Prozess von ein oder zwei Jahren. Es ist ein kontinuierlich ablaufender Prozess, der stetiger Reflexion und gegebenenfalls auch Korrekturen bedarf. Mit der Strategie ist der Grundstein gelegt worden, welcher aber sukzessive ausgebaut werden muss. Im Erarbeitungsprozesse sind gute, sinnvolle und teilweise äußerst innovative Maßnahmen erarbeitet worden, die es nicht nur verdienen, im weiteren Prozess Beachtung zu finden, sondern auch deutlich machen, dass Brandenburg über viele Akteur*innen mit Fachwissen verfügt, die bereit sind, ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Kompetenzen in Umsetzungsprozesse einzubringen. Die Ernährungsräte werden den Prozess weiterhin (kritisch) begleiten und sehen es als äußerst positiv an, dass die Umsetzung der Strategie von einem Stakeholdergremium begleitet wird.
Symposien zur Ernährungsstrategie
Um die Ernährungsstrategie vorzustellen, Akteure miteinander zu vernetzen und Impulse für die Umsetzung der Strategie zu vermitteln, finden 2023 zwei Symposien statt:
Der Erarbeitungsprozess
Die regionalen Räte sowie der Ernährungsrat Brandenburg haben seit ihrem Bestehen in Brandenburg auf eine Brandenburger Ernährungsstrategie hingearbeitet. Umso mehr freute es alle Rätler, dass dieses Projekt im Jahr 2022 Gestalt annahm und die Räte ihren Beitrag dazu leisten konnten.
Im Erarbeitungsprozeß war der Ernährungsrat Brandenburg 2022 in Zusammenarbeit mit den regionalen Räten dafür verantwortlich, die Ideen, Ansätze und Zielmöglichkeiten der Akteure und Akteurinnen aus den Regionen einzuholen und in den Stakeholderprozess in Potsdam einzubringen.
Dies geschah auf zwei verschiedene Arten.
Zum einen wurden in zwei Runden insgesamt acht Fachgespräche in den Regionen durchgeführt. Diese fanden in Kyritz, Lübben, Trebnitz und Lehnin statt. Die Fachgespräche mit Praktikerinnen und Praktikern aus den Regionen waren abgestimmt auf den Stakeholderprozess, der in Potsdam vom federführenden Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) in Zusammenarbeit mit dem Moderationsteam von e-fect durchgeführt wurde. Dabei wurden die Ergebnisse aus den jeweiligen Veranstaltungen in den Regionen und im Zentrum in den jeweiligen anderen Prozess eingespeist, so dass Regionen und Zentrum in einen thematischen Austausch treten konnten und ein breiter Partizipationsprozess ermöglicht wurde. Die Veranstaltungen in den Regionen und im Zentrum fanden jeweils in zwei Runden statt und wurden von Ende März bis Anfang September durchgeführt.
Entstanden ist dabei ein Bündel von Empfehlungen an die Landesregierung zur Erarbeitung der Brandenburger Ernährungsstrategie. Mit den Empfehlungen zeigt der Brandenburger Ernährungsrat notwendige Schritte zur Erarbeitung der Strategie und sinnvolle Handlungsfelder auf.
Neben der Einbeziehung regionaler und überregionaler Expert*innen wurden durch den Ernährungsrat Brandenburg weiterhin „Pavillongespräche“ bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen durchgeführt. Dies diente zum einen dazu, Bürger und Bürgerinnen stärker für das Thema „Ernährung in Brandenburg“ und für die Notwendigkeit einer Ernährungsstrategie zu sensibilisieren. Es diente aber des Weiteren dazu, in einem aufsuchenden Verfahren aus der breiten Öffentlichkeit Anregungen für Umsetzungsmöglichkeiten sowie auch Commitments einzuholen. Denn die Ernährungsstrategie wird nur dann optimal greifen, wenn viele Menschen in Brandenburg davon überzeugt sind, dass sich in diesem Bereich mehr bewegen muss.
Weitere Informationen zum Gesamtprozess finden sich auf der Seite des MSGIV.
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